Der Aufstieg der Menschheit von Charles Eisenstein
Über die große Krise unserer Zivilisation und die Geburt eines neuen Zeitalters
Die absoluten, inhärenten Grenzen reduktionistischer Logik, sowohl als Mittel zum Erkenntnisgewinn wie auch als Weg zur Kontrolle, laden uns zu einer neuen Art von Beziehung zur Natur ein. Anstatt zu versuchen, das Funktionieren des Ganzen als das Funktionieren seiner Teile zu erklären, verlangen emergente Phänomene, dass wir manchmal das Funktionieren der Teile im Sinne des Zwecks17 des Ganzen erklären müssen. Anstatt nach den zugrundeliegenden Ursachen oder Gründen der Dinge zu suchen, sucht diese Art von Beziehung nach dem Sinn der Dinge. Das Wort für diese Art des Verstehens heißt Teleologie, welche eine Art Kausalität ist, die Ereignisse in Richtung eines zukünftigen Zwecks betrachtet.
Diese beiden Erklärungsebenen sind gegensätzlich, nicht widersprüchlich. Hier ist ein Beispiel, das Stuart Kauffman zur Verfügung stellte: Stell dir eine Bakterie vor, die dem Glukosegradienten einer Nahrungsquelle entgegenschwimmt. Ein reduktionistischer Verstand würde fragen: „Was lässt sie sich wirklich in diese Richtung bewegen?“, und würde diese Frage beantworten, indem er beobachtet, wie die Glukoserezeptoren funktionieren, welche Protein-Boten sie ansprechen, wie diese wiederum Verformungen der Zelle zwecks Bewegung auslösen usw. Ein teleologischer Ansatz würde die selben Phänomene auf molekularer Ebene aus der Gegenrichtung begreifen: Sie finden statt, damit das Bakterium sich vorwärts bewegen kann. Reduktionismus fragt im Grunde: „Was zwingt sie, das zu tun?“, während Teleologie fragt: „Warum tut sie das?“ Wie aus der Formulierung offensichtlich wird, neigt Reduktionismus von Natur aus zum Ingenieurs- und Kontrolldenken (Materie zu einem bestimmten Verhalten zu zwingen), während die teleologische Frage einen der Entdeckung harrenden Sinn annimmt; dies ermuntert zu Vorsicht und zu Respekt.
Lässt man Weltanschauungen beiseite, benutzen Wissenschaftler das teleologische Denken ziemlich routinemäßig. Wenn wir in Kategorien leerer Nischen denken, die Spezies dazu reizen, sie zu füllen, dann ist das schon teleologische Logik, selbst wenn wir reduktionistische Mechanismen zur Erklärung dafür anführen, auf welche Weise dies geschieht. Eine ähnliche teleologische Logik beeinflusst unsere Erklärungen darüber, warum Vögel im Winter in den Süden fliegen, warum Lachse zur Laichzeit stromaufwärts schwimmen und warum Bären Winterschlaf halten. In der Technikgeschichte sehen wir ebenfalls Teleologie am Werk. Ingenieure entwickeln Komponenten, um ein größeres Ganzes zu befriedigen. Tatsächlich entstanden viele Komponenten erst, nachdem das größere Ganze bereits da war – der Fahrrad-Schaltzug zum Beispiel. Warum wurde er erfunden? Ich nehme an, man könnte das reduktionistisch beantworten, aber die einleuchtendste Antwort lautet: „Damit man auf dem Fahrrad den Gang wechseln kann.“ Zu behaupten das sei nicht der „wahre“ Grund ist bloßes Dogma. Reduktionismus und Teleologie sind zwei Linsen, durch die man dieselbe Wirklichkeit betrachtet. Bei vielen Phänomenen sorgt erst die teleologische Erklärung für Verstehen – Was ist der Sinn? - selbst wenn eine reduktionistische Erklärung möglich ist (was in nicht-linearen Systemen oft nicht der Fall ist). Warum betonen wir dann die reduktionistische Erklärung so sehr? Warum schreiben wir willkürlich jenen Eigenschaften, die wir reduzieren, abstrahieren und messen können, mehr Wirklichkeit zu als jenen, die emergente Eigenschaften von Ganzheiten sind?
Ein Grund ist, dass teleologische Erkenntnis weder absolute Gewissheit noch Kontrolle bietet. Wir wissen oft, was etwas tut, ohne zu wissen, wie es funktioniert; doch erst wenn wir wissen, wie es funktioniert, können wir es schließlich durch ein künstliches Substitut ersetzen. Wir beobachten, dass Knoblauch fungizide Eigenschaften hat. Wenn wir ein reduktionistisches Warum herausfinden, eine „aktive Komponente“, dann können wir diese isolieren und vielleicht sogar synthetisieren, so dass wir keinen Knoblauch mehr brauchen. Wir beobachten, dass Äpfel gut schmecken. Wenn Chemiker die Geschmacksfaktoren isolieren, können wir den Geschmack eines Apfels reproduzieren ohne Äpfel zu brauchen. Auf diese Weise überwinden wir die Natur und erfüllen das Technologische Programm. Wir beobachten, dass Bodenfruchtbarkeit von Bakterien abhängt. Wenn wir genau wüssten weshalb, dann könnten wir vielleicht die Bakterien ausschalten, indem wir ihre Funktion mit technischen Mitteln nachempfinden. Wir beobachten, dass die Gesundheit des Waldes von der Gegenwart großer Raubtiere abhängt. Wenn wir sie auf eine genaue Beschreibung ihrer Funktionen (Wildtötung usw.) reduzieren können, dann können wir jene Funktionen replizieren und würden keine Raubtiere mehr benötigen. Die letztendliche Erfüllung dieser Ideologie wäre die Ersetzung jeder natürlichen Funktion in einer vollständig künstlichen Wirklichkeit, der Totalisierung des getrennten menschlichen Bereichs.
Eine teleologische Erklärung gibt uns eine solche Macht nicht. Wenn wir die Logik des Ganzen betrachten, welche die Entwicklung der Teile leitet, dann müssen wir anerkennen, dass jedes Teil eines Körpers, eines Ökosystems, der Biosphäre, eine Sinn hat, den wir vielleicht nicht völlig verstehen, selbst wenn wir jede einzelne Komponente vermessen. Wenn wir uns des Sinns aller Dinge bewusst sind, werden wir nicht länger so ungeniert die Natur zu verbessern versuchen. Wo es an Sinn fehlt, sind andererseits wir die Herren des Universums. Da wäre dann kein höherer Plan, dem wir in die Quere kommen könnten, keine natürliche Ordnung, die wir stören könnten.
Heute müssen wir entdecken, dass eine solche Überheblichkeit schwer fehlgeleitet ist. Die Teile der Natur oder des Körpers, die wir einmal für nutzlos oder überflüssig erachtet haben, besitzen unerwartete Funktionen beim Erhalt der Gesundheit und dem Zusammenhalt des Ganzen. Unsere „Verbesserungen“ weisen aufgrund dieser übersehenen Funktionen versteckte Kosten auf, und wir strampeln uns ab, diese Kosten mit noch mehr Verbesserungen zu decken. Aus teleologischer Perspektive ist das Versagen technischer Lösungen und des Programms der Kontrolle unvermeidlich.
Die teleologische Frage „Wofür ist es da?“ enthält schon Respekt sowohl gegenüber dem Gegenstand jener Frage als auch gegenüber dem Universum, das jenen Gegenstand einbettet und mit einem Sinn versieht. Sie sieht in ihm mehr als nur ein Ding, und in der Welt mehr als bloß eine Ansammlung von Dingen. „Wofür ist es da?“ misst den Objekten und Prozessen der Welt Individualität, Persönlichkeit, Einzigartigkeit, Leben bei – etwas, das jenseits ihrer Beschreibungen als normierbare, generische Bausteine liegt. „Wofür ist es da?“ verwandelt die Welt von einem Es in ein Du.
Wenden wir das „Wofür ist es da?“ auf andere Menschen und die Gesellschaft an, sind die Konsequenzen gleichermaßen tiefgreifend. Es unterläuft die Maschinen-Agenda, die Menschen zu normierten ersetzbaren Teilen macht; sie bekämpft die Umwandlung des sozialen Kapitals einzigartiger, lokaler Beziehungen und Überlieferungen in gewöhnliches Geld; sie vereitelt den Traum des Sozial-Ingenieurs, Menschen wie irgendwelche Bauteile zur formen, um mit ihnen die perfekte Gesellschaft zu errichten. Menschen sind kein „Humankapital“ oder „Aktivposten“. Die Welt und alles in ihr sind kein Stapel nützlicher Gegenstände, die zu meinem Gebrauch hier hinterlegt worden sind. Sie haben bereits eine Sinn, eine innewohnende Notwendigkeit.
Teleologie fördert Respekt auf einer persönlichen Ebene. Im Gegensatz zur Welt des Egoismus-Gens, in der jede Überlebensmaschine konkurrierende Überlebensmaschinen für den eigenen Nutzen manipuliert, im Gegensatz zum ökonomischen Weltbild, das Beziehungen in Transanktionsmodellen nach Verlust und Gewinn gliedert – was für mich drin ist – sehen wir andere Menschen wieder als Du und nicht als Es; sie besitzen ihren eigenen Sinn und ihre eigene Bestimmung. Wir sehen sie als andere Seelen, nicht als manipulierbare Ressourcen. Wir versuchen nicht länger, uns der Wirklichkeit zu widersetzen und sie zu kontrollieren, sondern uns mit dem innewohnenden Sinn in Einklang zu bringen, der nur durch Beziehung entdeckt werden kann. Wir möchten die Menschen kennen, nicht sie benutzen.
Was für andere gilt, gilt auch für uns selbst. Teleologie regt die ewige Frage des Menschen an: „Warum bin ich hier?“ Die Wissenschaft, die wir geerbt haben, liefert keine Antworten und ist dazu auch unfähig. Jede Antwort, die in Kategorien der Genetik oder menschlicher Ursprünge formuliert wird, ist eine Nicht-Antwort; eigentlich ist sie eine Anti-Antwort. Du bist hier, weil deine Vorfahren überlebt haben – und keine weitere Antwort ist möglich, weil es keinen Sinn gibt, nur Ursachen. Dankenswerterweise bröckelt diese leere Ideologie. Ich schrieb eben: „Wir möchten die Menschen kennen, nicht sie benutzen“. Wenn wir das auf uns selbst anwenden, möchten wir durch Selbstkenntnis unseren Sinn erfahren, statt unsere Gaben für die Erhöhung eines illusorischen getrennten Selbstes auszuschlachten. Allein schon der Glaube, dass dieser Sinn existiert oder existieren könnte, allein schon zu glauben, dass es auf „Warum bin ich hier?“ eine Antwort gibt, verleiht dem Leben Macht. Es schafft ein Bedürfnis herauszufinden, worin dieser Sinn bestehe. Es macht jedes andere Leben unerträglich, einschließlich des normierten, eingeengten Lebens in der Maschine. Selbstrespekt verlangt, dass wir in Übereinstimmung mit unserem Sinn und Zweck leben und ihn zu erfüllen suchen.
„Wir sind nicht einfach hier; wir sind aus einem bestimmten Grund hier.“ Ich glaube nicht, dass ich je ein banaleres spirituelles Klischee niedergeschrieben habe, aber es ist trotz allem wahr. Kannst du es in deinen Knochen spüren? Junge Leute wissen es am besten; wir nennen dieses Wissen Idealismus. Sie wissen, dass es eine Art und Weise gibt, wie die Welt sein sollte und dass es eine glänzende Rolle für sie in dieser schöneren Welt gibt. Zu dem minderen Leben gezwungen, das wir ihnen anbieten, reagieren sie mit Feindseligkeit, Wut, Zynismus, Depression, Eskapismus oder Selbstzerstörung – alles für das moderne Erwachsenwerden bezeichnende Qualitäten. Dann beschuldigen wir sie, diese Qualitäten nicht unter Kontrolle zu bringen, und wenn sie schließlich ihren Idealismus aufgegeben haben, nennen wir sie erwachsen. Wenn sie ihren Idealismus aufgegeben haben, können sie sich mit Überlebensangelegenheiten beschäftigen: Sachlichkeit und Sicherheit und Bequemlichkeit, all das, was uns eben ohne einen Sinn übrig bleibt. So empfehlen wir einen Abschluss in etwas Praktischem, sich aus Schwierigkeiten herauszuhalten, nichts zu riskieren, sich einen Lebenslauf zu erarbeiten. Wir glauben, wir gingen praktisch und weise mit den Realitäten der Welt um. In Wirklichkeit aber sind wir lediglich gebrochen und verängstigt. Wir haben Angst um sie und, was weniger edel ist, wir fürchten, was uns ihr Idealismus vor Augen bringt: die Plünderung und den Verrat an unseren eigenen jugendlichen Möglichkeiten. Die Wiedererlangung des Sinns, die Aufnahme der Teleologie in die Sprache der Wissenschaft verspricht direkt oder metaphorisch, all das rückgängig zu machen.
Unglücklicherweise ist Teleologie für die meisten Wissenschaftler noch immer Anathema und gleichbedeutend mit Magie und Aberglaube. Ja, sie werden zustimmen, dass wir behelfsmäßig sagen könnten, das Bakterium wolle sich zur Nahrung hinbewegen, aber wir wüssten natürlich, dass „wollen“ eigentlich einen Satz biochemischer Zustände meinte. Wirklichkeit findet sich primär auf molekularer Ebene. Die teleologische Erklärung ist nicht die wahre Erklärung, nur eine heuristische Gewohnheit. Ich habe in diesem Kapitel bereits erklärt, warum diese Sicht nicht mehr tragbar ist. Ironischerweise aber ist das vollkommen verträglich mit genau den religiösen Ansichten, welche die Wissenschaft schmäht, denn beide sind sich einig, dass Sinn keine innere, reale Eigenschaft der Materie ist.
James Lovelock, Mitbegründer der Gaia-Hypothese, hat sich sehr bemüht, die seiner Theorie von Kritikern zugeschrieben Eigenschaft der „Teleologie“ abzuschütteln. Eine der Beobachtungen, mit der Lovelock die Gaia-Hypothese stützt, betrifft die über drei Milliarden Jahre mehr oder weniger konstante Oberflächentemperatur der Erde ist, obwohl sich die einströmende Sonnenenergie in der Zeit um bis zu 30-40% erhöht hat. Gleichermaßen hält die Erde einen ziemlich konstanten Anteil an Sauerstoff in der Atmosphäre und Salz in den Ozeanen. Alles Leben und auch alle anorganischen Prozesse tragen zu diesem Gleichgewicht bei. Geht man nach dem reduktionistischen Paradigma, dann ist das sowas wie Zufall: Immerhin gibt es kein jährliches Treffen eines Komitees, das entscheidet, was welche Gattung und welches Ökosystem dieses Jahr tun muss, damit alles funktioniert. Es gibt keinen Verwaltungsrat, keine übernatürliche Kraft, die all das koordiniert. Lovelocks Antwort war Daisyworld, ein vereinfachtes Computermodell für die Aufrechterhaltung eines Temperarturgleichgewichts: darin sorgen steigende Temperaturen dafür, dass vornehmlich weiße Blumen den Planeten bewachsen, die mehr Strahlung reflektieren, so dass er kühler wird; fallende Temperaturen begünstigen das Wachstum dunkler Blüten, die mehr Strahlung aufnehmen und den Planeten wärmen. Seht, so sagte er, es ist kein Koordinator notwendig!
Aber ist Lovelock wirklich der Teleologie entkommen? Ja, er ist der Notwendigkeit eines externen Koordinators entkommen, doch nur in unserer dualistischen Mentalität ist dies dasselbe wie Teleologie. Denn im Grunde haben Lovelocks Kritiker recht: Das Erkenntnismodell der Gaia-Hypothese ist teleologisch, denn es lädt uns ein, Lebensprozesse in Kategorien von Sinn statt von Ursache zu verstehen. Warum geben Algen Dimethylsulfid-Gas ab? Als unwesentliches Nebenprodukt ihres Stoffwechsels oder um Regenwolken entstehen zu lassen? Warum binden Bakterien an Wurzelknötchen von Hülsenfrüchten Stickstoff? Weil Ammoniak zufällig ein Abfallprodukt ihrer ATP-Umwandlung ist oder um Pflanzen Wachstum zu erlauben? Warum beschleunigen Bakterien Felsverwitterung? Weil sie die Mineralien zum Überleben brauchen oder um Kohlendioxid schneller aus der Atmosphäre zu entfernen? Die erste Antwort auf jede dieser Fragen ist nicht ungültig, begrenzt aber das Verstehen.
Erklärt der Zufall unser großes Glück, dass alle grundlegenden Funktionen Gaias besetzt sind? Haben wir lediglich Glück, dass aerobe Bakterien gerade rechtzeitig erschienen sind, das Leben auf der Erde vor der Selbstvergiftung mit Sauerstoff zu bewahren? Schulden wir unsere ganze Existenz einer absurd unwahrscheinlichen Serie von Zufallsereignissen, eins nach dem anderen? Wenn das so ist, dann sind wir sicher allein im Universum und immer am Rande der Vergessenheit, sollte unsere Glückssträhne enden. Daher die Notwendigkeit, die Natur zu beherrschen.
Die Kontrollmentalität ist engstens mit einer grundlegend wissenschaftlichen Weltanschauung verbunden, die den Sinn verneint. Solange sich das nicht ändert, wird die Herrschaft der Kontrolle fortbestehen und weiterhin Vollkommenheit anstreben. Das zufällige, gleichgültige Universum in unserer Ideologie ist offen für – nein, verlangt – Kontrolle. Und stets ist unsere Stellung eine prekäre und die Furcht ist eingewoben in das Leben. Darum ist der sich aufbauende Gezeitenwechsel in der Wissenschaft so bedeutsam. Es handelt sich um mehr als einen bloßen Meinungsumschwung; er weist auf eine neue Beziehung zur Welt und eine neue Ebene menschlichen Seins hin.
Als du die Worte „erklärt Zufall... haben wir lediglich Glück, dass... eine absurd unwahrscheinliche Serie von Zufallsereignissen...“ gelesen hast, hast du da erwartet, ich wollte Gott als Alternative auftischen? Theologen nehmen seit langem die unheimliche Abgestimmtheit der Natur als Gottesbeweis und bemerken wie auch ich die Überheblichkeit, Verzweiflung und Freigabe zur Plünderung, die im mechanistischen Weltbild enthalten sind. „Seht ihr, was geschieht, wenn ihr nicht an Gott glaubt?“, fragen sie. Weil sie die materielle Welt und das fleischliche Leben als bar jeder Heiligkeit betrachten, rufen religiös Gläubige einen externen Gott an, dem Leben Bedeutung einzuhauchen. Weil sie sich nicht bewusst sind, dass Ordnung und Schönheit spontan entstehen können, beschwören sie gleichermaßen Gott den Schöpfer oder Gott den „intelligenten Designer“, um diesem Universum träger, zufällig interagierender Materie Ordnung, Schönheit und Leben einzuflößen.
Für lange Zeit haben wir ihren externen, übernatürlichen Gott als einzige Alternative zu einem gleichgültigen, mechanischen, zweckfreien Universum gesehen. Doch nun nicht mehr. Das spontane Auftauchen von Ordnung in mathematischen, chemischen und biologischen Systemen bietet eine dritte Alternative. Was, wenn die von uns beobachtbare Abstimmung, der Sinn und die Schönheit untrennbare Bestandteile der Materie wären? Was, wenn Göttlichkeit eine biologische Eigenschaft der Realität wäre?
Wir sind so sehr in die dualistische Denkweise eingetaucht, dass wir kaum einen anderen Sinn der Natur begreifen können, als eine von außen durch eine übernatürliche zielstrebige Kraft, nämlich Gott, definierte. Da er außerhalb der Materie steht, befindet sich dieser Gott definitionsgemäß außerhalb des wissenschaftlichen Untersuchungsbereichs. Erinnere dich jedoch daran, dass die ganze Konzeption von Gott als über- und außernatürlicher Kraft gerade mal so alt wie die Landwirtschaft ist und die anderen dualistischen Trennungen spiegelt, die zu jener Zeit in Schwung kamen. Doch die menschlichen Vorstellungen über Sinn und Bedeutung des Lebens sind sicher älter als die Landwirtschaft mit ihrem übernatürlichen Gott und zeigen an, dass ein externer Sinnstifter, ein externer Gestalter von Sinn nur für den dualistischen Geist nötig ist.
Religiöser Fundamentalismus zusammen mit dem größten Teil der New Age Bewegung und auch die transplantierte Spiritualität des Ostens sind zum einen Teil eine Antwort auf den Verlust von Heiligkeit, den die Wissenschaft nahe zu legen scheint, und zum anderen eine Reaktion auf die moralische und soziale Zersplitterung, die gemeinsame Wurzeln hat mit der Wissenschaft im Zeitalter der Trennung. Weil sie der Wissenschaft zustimmen, dass die gewöhnliche materielle Welt nichts Heiliges enthält, stellen sie sich einen spirituellen Bereich abseits der Welt vor oder ziehen sich, im Falle östlicher Transplantate, in die Tiefen des Geistes, des Rituals, des Yoga oder anderer „spiritueller Praktiken“ zurück. Religion unterstützt daher die mechanistische, wissenschaftliche Annahme, dass die Welt lediglich aus Materie besteht. In diesem Licht besehen führt die Doktrin vom Intelligenten Design, die dazu gedacht war, Gott wieder in die Wissenschaft einzuführen, tatsächlich zur Bestätigung der Seelenlosigkeit der physikalischen Welt – der Welt des Lebens und des menschlichen Lebens.
Wissenschaftler zucken üblicherweise zusammen bei jeder Erwähnung von Absicht oder Sinn in der Evolution und verteidigen hartnäckig das darwinistische Dogma, dass Evolution ausschließlich von Mutation und Selektion abhängt.18 Alternative Theorien zur Biogenese und Evolution untergraben tiefsitzende kulturelle Annahmen über das Selbst und die Welt und beleidigen damit unsere Intuitionen. Auf einer etwas oberflächlicheren Ebene hängt die Abneigung von Wissenschaftlern gegen abweichende Theorien von deren allgemeinen Verknüpfung mit anti-wissenschaftlichen Angriffen verschiedener Fürsprecher des Kreationismus zusammen. Deshalb möchte ich, bevor ich die kulturellen und spirituellen Implikationen einiger Alternativen zum Darwinismus darstelle, schon jetzt klarstellen (zweifellos einen Seufzer der Erleichterung beim wissenschaftlichen Leser hervorrufend), dass ich in diesem Buch nicht für irgendwelche Formen von Kreationismus oder „intelligentem Design“ (ID) eintreten werde.
Ich sympathisiere jedoch mit der Motivation der Vertreter von ID und Kreationismus und meine Sympathie ist nicht herablassender Art, um ihnen eine kindische Zurückweisung der offenkundigen Tatsachen des Universums zu unterstellen. Nein, ihr eigentlicher Beweggrund ist ein aufrichtiger Protest gegen eine Welt, die ihrer Heiligkeit und ihres Sinns beschnitten worden ist. Sie spüren, dass Heiligkeit und Sinn reale Eigenschaften des Universums und nicht menschliche Projektionen sind, nicht das oberflächliche Wunschdenken von Leuten, die unfähig sind, ein Universum zu ertragen, das, um Richard Dawkins nochmals zu zitieren, „exakt die Eigenschaften besitzt, die wir erwarten dürfen, wenn es im Grunde kein Design, keinen Sinn, kein Böse und kein Gut, nichts als blinde, mitleidlose Gleichgültigkeit gibt“.19 Unglücklicherweise erliegen die ID-Verfechter selbst den meisten tieferen, versteckten Annahmen über die Natur der Wirklichkeit, die die wissenschaftliche Hauptströmung im Griff haben. Das ist kein Wunder, denn diese Annahmen sind sogar in die Kultur hineingeschrieben, in der wir leben, in das konzeptuelle Vokabular, das wir zur Beschreibung der Welt benutzen, in die Struktur modernen Denkens und moderner Sprache.
Unwissentlich ersetzen die ID-Befürworter ein größeres Wunder mit einem geringeren, einen größeren Gott mt einem geringeren und ein größeres Geheimnis mit einem geringeren. Außerdem tragen sie, ebenfalls unwissentlich, genau zu der Entheiligung des Universums bei, die so beunruhigend an der wissenschaftlichen Kosmologie ist, die heute dominiert. Ihre Opposition gegen die atheistische Kosmologie, Genesis und Evolution, welche die heutige Orthodoxie darstellen, ist eigentlich eine oberflächliche Opposition; auf einer tieferen Ebene verschlimmern die ID-Befürworter den Dualismus, der die moderne Welt der Heiligkeit und des Sinns beraubt hat.
Das typische ID-Argument nennt zunächst wohlbekannte und sehr reale Schwierigkeiten der neo-darwinistischen Orthodoxie. Dann wird auf die grobe Unwahrscheinlichkeit zufälliger Entwicklung solch raffinierter Strukturen wie dem Auge oder dem zellularen Stoffwechsel hingewiesen, und man schließt daraus, dass solche Strukturen von einer übermenschlichen Intelligenz geplant und geleitet worden sein müssten. Etwas so komplexes, so genau abgestimmes, so erstaunliches wie ein Lebewesen könne niemals spontan entstanden sein; deshalb müsse es bewusst entworfen worden sein.
Aber das Design-Konzept an sich schmuggelt bereits Newtons reduktionistischen, dualistischen und mechanistischen Konzepte herein. Wie wird etwas entworfen? Durch einen reduktionistischen Prozess des Zusammenführens von Komponenten, von denen jedes selbst des Designs bedarf. Design ist hierarchisch und modular – ein Problem wird in bewältigbare Stücke geteilt, und diese werden von einer äußeren Intelligenz geordnet. Spontane Wachstumsprozesse werden nicht als „Design“ angesehen. Organismen entwerfen sich nicht selbst, und auch Eltern entwerfen ihre Kinder nicht. Da wir in der dualistischen Denkweise gefangen sind, ist es sehr schwer für uns zu sehen, wie komplexe, hoch geordnete, eng gekoppelte Systeme von selbst, also ohne externe Anleitung, entstanden sein sollen. Unsere Logik sagt uns, dass, wenn etwas sinnhaft ist, der Sinn im Entwurf vorgesehen worden sein muss. Wir können uns keinen Sinn ohne einen Bestimmer vorstellen, kein Design ohne Designer, Schönheit ohne Künstler, denn das war unsere Beziehung zur Welt seit Landwirtschaft die spontane Güte der Natur mit der übergestülpten Güte der Zivilisation ersetzt hat. Nach landwirtschaftlicher Denkweise entsteht Gutes nur durch Arbeit; sonst sprießt auf dem Feld das Unkraut und das Vieh verwildert. Die Logik, die das intelligente Design inspiriert, ist auch die Logik des Ingenieurswesens und der Kontrolle. Es ist die Logik, die dem Technologische Programm zugrundeliegt, dessen Versagen zunehmend augenscheinlich wird.
Für mich ist es ein viel größeres Wunder, dass die Wirklichkeit die Eigenschaft der Selbstorganisation besitzt. Warum sollte sie das? Warum sollte die Wirklichkeit nicht stattdessen langweilig geradlinig sein? Intelligentes Design enthält eine tief verborgene Annahme, nämlich dass das Universum nicht an sich schön, lebendig, beseelt ist, sondern von einer außenstehenden Gottheit so gemacht worden sein muss. Das Universum ist nur tote Materie, bis Gott etwas daraus macht. Leben konnte nur aus der Ursuppe entstehen, weil Gott das veranlasst hat. Die Zelle, das Organ, der Organismus, das Ökosystem könnten von selbst nicht so perfekt funktionieren; Materie fehlt diese Eigenschaft. Intelligentes Design postuliert ein Universum, das weniger spirituell ist statt mehr. Die Mutter aller Religionen, der Animismus, besaß keinen solchen Dualismus. Animismus, der oft als der Glaube missverstanden wird, dass alle Dinge vom Geist besessen sind, sagt eigentlich, dass alle Dinge Geist sind. Er sagt, dass alle Dinge an sich heilig sind, und nicht bedingt heilig, weil sie etwas besitzen (oder auch nicht).20 Eines der Ziele dieses Kapitels ist die Übersetzung des Animismus in die Sprache moderner Wissenschaft.
Ich weise ID eher aus religiösen als wissenschaftlichen Überlegungen zurück, denn der Zauber, das fortdauernde Wunder eines lebendigen Universums, das mit Kreativität, Ordnung und Schönheit schwanger geht, ist weitaus phantastischer als eine bedingte, von einem getrennten Schöpfergott abhängige Schöpfung. Die quasi-religiöse Ehrfurcht, die ein Biologe fühlt, wenn er die Komplexität einer lebenden Zelle wahrlich ermisst, wird durch die Erklärung „Es ist so, weil Gott es so gemacht hat“ herabgesetzt, nicht verstärkt, genauso wie sie durch die konventionelle Erklärung gemindert wird, dass sie durch eine zweckfreie Verkettung unwahrscheinlicher Ereignisse entstanden sei. Das spontane Erscheinen von Ordnung, Schönheit und Leben, das in die Gesetze des Universums eingeschrieben ist und in die Struktur der Mathematik und in jedes non-lineare System mit bestimmten sehr allgemeinen Eigenschaften, und das so ist und nicht anders sein könnte, ist weit Ehrfurcht gebietender. Ich biete dem Leser weder ein banales Universum an, in dem mangels Gott nichts heilig ist, noch ein geteiltes Universum, in dem manche Dinge heilig, von Gott, sind und andere bloß Materie, sondern ein Universum, das vollständig heilig ist, bedeutungsschwanger, gottdurchtränkt, in dem Ordnung, Gliederung und Schönheit von Grund auf spontan entstehen, weder von oben von einem Designer aufgezwungen noch durch das Innere eines Beobachters hineinprojiziert – ein Universum, von dem Gott eine untrennbare Eigenschaft ist. Die wunderbare Komplexität und Schönheit der Natur ist kein Trostpreis für die wissenschaftliche Leugnung des Heiligen, sondern der Beweis, dass das Universum selbst heilig ist. Die Ehrfurcht des Zellbiologen ist nicht quasi-religiös, sondern wirklich religiös.
Beachte das sprachliche Problem in den obigen Erläuterungen. Indem ich Wörter wie „heilig“ und „spirituell“ benutze, beschwöre ich Bedeutungen herauf, die ein geteiltes Universum beinhalten, in dem es auch das Nichtspirituelle und das Profane gibt. Der Dualismus ist in unsere Sprache und unser Denken eingebaut. Was bedeutet „spirituell“ oder „heilig“, wenn es keinen getrennten Bereich gibt? Für mich und die Animisten heißt das, dass jedes Lebewesen, jeder natürliche Prozess und jedes Stückchen Materie ein einzigartiges Individuum ist, das gleichwohl nicht von mir selbst getrennt ist. Nicht einmal Elektronen sind generisch identische Partikel; jedes ist einzigartig und sein Verhalten niemals auf Ursachen reduzierbar. Es gibt kein „es“ im Universum, nur „du“ oder „Du“, jeder vollständig einzigartig, und doch sind ich und Du eins. Man kann das unmöglich in Worte fassen, ohne ein Paradoxon zu erzeugen. Unmöglich. Warum? Es liegt in der Natur der Wörter als Bezeichner, Stellvertreter, Symbole zur Kategorisierung, Abstrahierung und Teilung der Welt. Verlass dich also nicht auf Wörter, wenn du verstehen willst, inwiefern jedes „Du“ einzigartig ist und dennoch ich und Du eins sein können. Schau in die Augen eines Liebenden oder lass es dir von den Vögeln vorsingen.
Jedes Elektron, jeder Tropfen Wasser, jeder Kieselstein, jedes alles ist daher geeignet, unsere Liebe zu empfangen. Wir können nicht das Normierte und Generische lieben, außer auf abstrakte Weise. Liebe ist persönlich. Es sieht dich als einzigartiges und vollständiges Du, und sie kennt eine Verbindung, die so grundlegend ist, dass sie deine Verschiedenheit von mir verwischt. Der Sinn, den alle Wesen im Universum, und in der Tat auch es selbst, besitzen, ist ein Aspekt dieser Einzigartigkeit, dieser Heiligkeit allen Seins. Dies zu erfahren, erfüllt unser Leben mit Liebe, Ehrfurcht und Respekt.
Vielleicht ist die Bedeutung des sich anbahnenden Paradigmenwandels nun klargeworden. Er markiert das Ende des Zeitalters der Trennung und den Beginn eines neuen Zeitalters, welches ich das Zeitalter der Wiedervereinigung nenne. Es markiert das Ende der Zivilisation, wie wir sie kennen, und die Geburt einer neuen Art Zivilisation. Die Zivilisation, die wir gekannt haben, baute stets auf fortschreitender Zähmung der Natur auf. Der Aufstieg der Menschheit ist immer ein Projekt gewesen, das den Rohmaterialien einer inaktiven Wirklichkeit menschliche Zwecke und menschliches Design aufdrängte. Ordnung ins Chaos zu bringen, war das große Zivilisationsprojekt. Und nun entdecken wir, dass Ordnung sowieso auf natürliche Weise aus dem Chaos entsteht und Chaos aus der Ordnung und aus diesem Chaos neue Ordnung in immer höheren Graden – eine aufsteigende Spirale von Yin und Yang. Das Zeitalter des Grenzbewohners, der die Natur erobert und in Ordnung bringt, ist vorüber, sobald wir uns der Suche nach der passenden Rolle des menschlichen Bewusstseins in der fortlaufenden Entfaltung von Ordnung im Universum zuwenden. Die neue Beziehung des Menschen zur Welt wird die eines Liebenden zu seiner Geliebten sein. Für tausende von Jahren war diese Beziehung kontrollierender Art und auf Furcht gegründet. Unsere Technik, die handgreifliche Manifestation dieser Beziehung, ist daher auch überwiegend eine Technik der Furcht. Können wir uns überhaupt vorstellen, wie eine Technik der Liebe aussähe? Eins ist sicher: Die hingebungsvolle Beziehung, von der ich spreche, bedeutet nicht die Minderung oder den Untergang der menschlichen Rasse oder eine Rückkehr zur Steinzeit. Mit der Hingabe an den Geliebten wächst auch der Liebende. Liebe ist kein Opfer; es ist gegenseitige Erfüllung. Liebe an sich weist die Logik des getrennten Selbst zurück.
Ein inhärent schöpferisches oder inhärent mit Sinn erfülltes Universum bedarf keines intelligenten Designs oder unwahrscheinlicher Zufallsketten; es hat weitreichende Auswirkungen für unser individuelles Leben sowie die kollektive Funktion und den Sinn der menschlichen Gattung. Das wird in der zweiten Hälfte dieses Kapitels augenscheinlich werden, wenn wir „auf den Boden zurück“ kommen, um einige Elemente des neo-Lamarckschen Modells zu untersuchen, die allmählich in die Biologie einsickern. Wachsende Beweise, dass Mutation nicht zufällig geschieht, stellen bezüglich Biogenese, Evolution und Verhalten besonders die Stichhaltigkeit der Theorie der „egoistischen Gene“ in Frage. Anstelle dieses wettbewerbsbasierten Weltbilds entsteht ein neues Modell, das Symbiose, Zusammenarbeit und das Teilen von DNS über Gattungsgrenzen hinweg betont und das die Integrität des eigenständigen biologischen Selbst noch mehr in Zweifel zieht. An seiner statt erscheint eine neue Selbsterkenntnis, die durch ihre Beziehungen definiert und die für das Programm der Reduzierung und Kontrolle ihrem Wesen nach unzugänglich ist. Erinnere dich daran, dass das gesamte Zivilisationsgebäude von unserem eigenständigen und getrennten Selbstgefühl herrührt. Nun bauen wir das Fundament eines neuen Selbstgefühls und deshalb einer neuen Gattung von Technologie, einer neuen Sorte Geld, einer neuen Art Zivilisation. Wie wird eine Technologie der Liebe im Zeitalter der Wiedervereinigung aussehen? Die Natur liefert einen Hinweis.
17 Der englische Begriff purpose lässt sich auf mannigfaltige Weise übersetzen - zum Beispiel auch als Sinn oder Bestimmung. Keine deutsche Übersetzung fasst alle Aspekte des Originals. Wir haben deshalb an entsprechenden Stellen jeweils die passende Übersetzung gewählt [Anm. d. Übers.]
18 D.h. zufällige Veränderungen und Auswahl der Stärkeren. Eigentlich hat Darwin selbst, der ein demütiger und bescheidener Mensch war, nicht behauptet, dass dies der einzige Evolutionsmechanismus sei, sondern nur, dass er eine Menge erklären könne. In diesem Sinne war Darwin selbst kein Darwinist.
19 Zitat nach Michael Shermer in Scientific American, Februar 2002, S. 35.
20 Genau diese nicht-dualistische Erkenntnis im Zentrum des Animismus, wurde trotz gegenteiliger Auslegungen von religiösen Führern über die Jahrtausende tradiert. Man findet sie im Kern aller modernen Religionen.
"Der Aufstieg der Menschheit" in anderen Sprachen:
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