Der Aufstieg der Menschheit von Charles Eisenstein
Über die große Krise unserer Zivilisation und die Geburt eines neuen Zeitalters
In einer Zukunft, in der alle Kosten einberechnet würden und in der kein Gegenstand ohne Berücksichtigung seiner Herkunft und seiner Folgen geschaffen würde, scheint es, als ob Technologie an sich nahezu unmöglich wäre. Viele Denker, welche die Nicht-Nachhaltigkeit selbst der Wirtschaftsweisen des 12. Jahrhunderts und möglicherweise selbst landwirtschaftlicher Zivilisation27 erkannten, können keine andere Alternative anbieten, als ein tiefes Abgleiten zurück in die Steinzeit, ein Ausradieren der ganzen Reihe von Fehltritten, die uns in die gegenwärtige Situation gebracht haben.
Zugegebenermaßen erscheint mir das Steinzeitleben ganz in Ordnung, aber ich glaube (wie ich bereits mehrfach angedeutet habe), dass die Fehler unseres geisteskranken, gespürlosen Zeitalters nichts desto trotz die Bühne für eine neue Phase menschlicher Entwicklung bereiten, welche die Vergangenheit in die Zukunft bringt, statt die Zukunft in die Vergangenheit verlegen zu wollen. Ja, die Technik des Maschinenzeitalters ist grundlegend unnachhaltig; aber wir sollten daraus nicht schließen, dass alle mögliche Technik diese Eigenschaft teilt. In diesem Abschnitt möchte ich eine neue, bereits entstehende Form von Technik umreißen, die eine Erweiterung und nicht eine Verletzung der Natur darstellt.
In Kapitel II habe ich geschrieben:
„Linearität ist an der Wurzel der Unhaltbarkeit des gegenwärtigen Systems, welches unendliche Ressourcen und eine grenzenlose Entsorgungskapazität voraussetzt. Feuer ist eine passende Metapher für ein solches System, da es eine Einwegumwandlung der Materie von einer Form in eine andere ist, in deren Verlauf Energie – Hitze und Licht – freigesetzt wird. Genauso wie unsere Wirtschaft sich durch alle Formen gespeicherten kulturellen und natürlichen Wohlstands frisst, um Energie in Form von Geld freizusetzen, so verzehrt unsere Industrie gespeicherte fossile Brennstoffe, um die Energie freizusetzen, die unsere Technologie speist. Beide erzeugen vorübergehend Hitze, aber auch wachsende Mengen kalter, toter, toxischer Asche und Verschmutzung, sei es nun der Aschehaufen verschwendeter Menschenleben oder die gähnenden Gruben des Tagebaus und die Giftmülldeponien der Industrie.“ |
Feuer ist etwas Natürliches; in der Tat nimmt es in jedem aeroben Lebewesen eine biologische Form an – als Befreiung gespeicherter Energie durch Oxidation. Die Natur überdauert nur, weil es andere, von Sonnenlicht getriebene Schritte gibt, durch welche die Asche wieder in Form gespeicherter Energie einverleibt wird. Eine nachhaltige Wirtschaft muss das selbe tun; sie darf sich weder buchstäblich noch metaphorisch nur auf das Feuer stützen. Die Restaurative Ökonomie wird daher eine technologische Infrastruktur besitzen, die nicht auf Feuertechnik beruht.
Aus Perspektive der Maya könnten wir Feuer so sehen, dass wir von Gaia etwas leihen oder stehlen. Wenn wir Holz verbrennen, dann ersetzen wir langsame oxidative Prozesse, die gewöhnlich Generationen von Insekten und Pilzen am Leben erhalten, mit der schnellen Feuer-Oxidation und reduzieren damit Lebensoptionen. Nach Martin Prechtels Logik müsste jedes Anzünden eines Feuers, selbst des kleinsten Lagerfeuers, von einer Art ritueller Rückzahlung begleitet sein, das der Menge verbrannter Stoffe entspricht. Eine wahrhaft nachhaltige Gesellschaft würde Feuertechnologien nur mit großer Umsicht nutzen.
Die im vorigen Abschnitt beschriebene Technologie unterscheidet sich von der heutigen nicht so sehr, denn sie wird immer noch versuchen, menschliche Kontrolle über die Natur auszuüben. Ein Radweg zum Beispiel erfordert, dass man diesen Streifen Erde von seinem natürlichen Zustand fernhält. Wie die Maya erkannt haben, ist jede Technologie, durch welche die Natur unter Kontrolle gebracht und für menschliche Zwecke gebeugt wird, mit einem Preis verbunden, den primitive Kulturen anerkannten und bezahlten und den wir versucht haben zu umgehen. Selbst wenn nicht tatsächlich Feuer benutzt wird – kein vorzeitiger Verbrauch oxidativer, in Biomasse gespeicherter Energie – basiert jede Technologie, welche die verzehrende Linearität des Feuers und die Zweckentfremdung natürlicher Prozesse verkörpert, auf dem Feuer-Modell. Da beinahe unsere gesamte Gegenwartstechnik sich auf irgendeine Weise vom Feuer ableitet oder wie ein Radweg die Natur zu unterdrücken sucht, nehmen natürlich viele ökologisch orientierte Futuristen an, dass eine nachhaltige Zukunft eine Zukunft auf niedrigem technologischem Niveau bedeutet.
Diese Schlussfolgerung fällt in sich zusammen, wenn wir uns eine Technologieform vorstellen können, die nicht auf Feuer basiert. Ich sehe eine hochtechnologische Zukunft, jedoch eine, die so dramatisch verschieden von unserer eigenen ist, dass sie für gegenwärtige Denkweisen fast nicht als „Technik“ zu erkennen ist. Das Ende des Zeitalters des Feuers verspricht eine Umkehr des Trennungs- und Beherrschungskurses, den das Feuer angeheizt hat. Da wir so sehr in die Ideologie der Trennung verstrickt sind, ist es schwer, sich eine Technologieform vorzustellen, die keine Verdinglichung, Beherrschung und Kontrolle der Natur bezweckt. Doch solche Technologien gibt es, auch wenn wir sie kaum als solche erkennen. Sie stützen sich nicht auf das Feuer, sondern auf Erde, Wasser, Licht, Schall und den menschlichen Körper. Obwohl sie in früher Vergangenheit gründen, bringen sie doch das Versprechen auf ein „neues Zeitalter“ mit sich. Wer weiß, welch unbewusste Weisheit es das „Wassermannzeitalter“ genannt hat? Ich aber werde es das Zeitalter des Wassers nennen.
Wasser enthält metaphorische Bedeutungen, die sich stark von denen des Feuers unterscheiden, um einmal auf das Offensichtliche hinzuweisen. Wasser verweigert sich der Linearität. Indem es sich endlos im Kreis bewegt, ist es auch Träger der natürlichen Kreisläufe und unterstützt damit sowohl Wachstum als auch Verfall. Gleichermaßen widersteht es der Trennung: als „universales Lösungsmittel“ neigt es dazu, sich der Reinheit zu entfernen, um an seiner Umwelt teilzuhaben. Wasser ist auch der Untergang der Kontrolle. Da es die engsten Ritzen sucht, kann nichts es zurückhalten. Wie Wellen im Ozean zerstört es jedes Bollwerk. Während Feuer alles, was es berührt, sauberbrennt und reinigt, richtet Wasser ein Durcheinander an. Daher ist der Schlüssel zur Erhaltung von Gegenständen – Häuser, Bücher, Nahrung, Kleidung, Metalle – sie trocken aufzubewahren.
Wasser mit seinen Zyklen und Flüssen, seiner Widerspenstigkeit und Allgegenwart auf Erden könnte man als die Essenz der Natur bezeichnen. Alles trocken und damit außerhalb des Kreislaufs von Zerfall, Umwandlung und Erneuerung zu halten, ist ein konkreter Ausdruck unserer Trennung von der Natur. Dieser Kluft zwischen Mensch und Natur wird das Zeitalter der Wiedervereinigung ein Ende setzen.
Ich habe weiter oben gefragt: „Da die Menschen selbst natürlich sind, ist dann nicht alles, was wir machen und tun, ebenfalls natürlich?“ Natürlich zu sein, ist keine Frage des Herstellers oder der verwendeten Materialien. Produkte aus menschlicher Hand sind nur in dem Maße unnatürlich, wie sie eine Linearität vortäuschen, die den zyklischen Gesetzen der Natur trotzt. Die oben beschriebene industrielle Ökologie ist in dem Sinne natürlich, als es dort keinen Abfall gibt. Daher behaupte ich nicht lediglich, dass „Technologie mit der Natur in Einklang stehen wird“. Technologie wird natürlich sein. Wir brauchen unsere besonderen menschlichen Gaben nicht aufzugeben, um in die Steinzeit oder noch weiter zurückzugehen. Stattdessen werden wir Steinzeitmentalität im Kontext moderner Technologie wieder entdecken. Der künftigen technologischen Ökonomie werden die Prinzipien gegenseitiger Stützung, Zyklizität, Fülle und eine Geisteshaltung des Schenkens zugrundeliegen. Kannst du dir einen besseren Vergleich für diese vier Prinzipien vorstellen als Wasser? Wasser, von dem alles abhängt. Wasser, das sich im Kreis bewegt. Wasser im Überfluss, allgegenwärtig. Wasser, welches das Geschenk des Lebens gibt.
Unsere Abhängigkeit von Wasser – die Tatsache, dass wir zum größten Teil daraus bestehen – widerspricht der größten Einbildung der Zivilisation, dass wir von der Natur getrennt oder gar deren Herren seien. Wir sind um nichts mehr Herren der Natur, als wir Herren des Wassers sind!
Und doch haben wir uns für Jahrhunderte vom Gegenteil zu überzeugen versucht. In der Wissenschaft manifestiert sich unser Herrschaftsanspruch im Grunde in der Annahme, dass Wasser ein strukturloses Durcheinander identischer Moleküle sei, ein generisches Medium, in dem beliebige zwei Tropfen gleich seien. Auf eine Normsubstanz können wir universelle Gleichungen anwenden. Dass jeder Teil des Universums einzigartig ist, ist für eine Wissenschaft, die auf der allgemeinen Anwendung von Standardtechniken aufbaut, hoch problematisch. Das selbe gilt für Technologie. Nur ein aus generischen Blocks bestehendes Universum ist für Kontrolle zugänglich. So wie ein Bauingenieur annimmt, dass zwei Stahlträger identischen Aufbaus identische Eigenschaften haben, so glaubt ein Chemiker das selbe von zwei Proben reinen Wassers.
Dass zwei beliebige Proben Wasser oder Graphit oder Ethanol oder irgendeiner anderen reinen Chemikalie identisch sind, ist ein Dogma mit enormen Konsequenzen. Es impliziert, dass die wahrgenommene Komplexität und Einzigartigkeit von Objekten eine Illusion sind, dass sie reine Permutationen der selben Normbaublöcke sind. Diese Sichtweise passt natürlich zur Verdinglichung der Welt und macht aus ihr eine Ansammlung von Gegenständen, Massen.
Die gegenteilige Betrachtungsweise sieht jeden Teil des Universums als einzigartig. Keine zwei Tropfen Wasser, keine zwei Steine, keine zwei Elektronen sind identisch; sie besitzen jeweils einzigartige Individualität. Das ist im Grunde die animistische Ansicht, die jedem belebten und unbelebten Gegenstand Geist zuschrieb. Für einen Steinzeitmenschen wäre die Vorstellung, dass das Wasser jeder Quelle einzigartigen Charakter oder Geist besaß, offensichtlich erschienen. Moderne Chemie bestreitet das und sagt, dass jeder scheinbare Unterschied lediglich auf Unreinheiten zurückzuführen sei – das zugrundeliegende Wasser sei das selbe. Animismus sagt: Nein – Geist zu besitzen bedeutet einzigartig zu sein, unreduzierbar und an sich einzigartig. Geist zu besitzen heißt, etwas Besonderes zu sein.
Mit dem Heraufziehen des Wasserzeitalters kehren wir zu den animistischen Wurzeln zurück und erkennen die einzigartige, geistbehaftete Natur jedes Wassertropfens und tatsächlich jeder Substanz im Universum. Nicht einmal die Chemie ist immun gegen diesen Paradigmenwechsel, denn es wird zunehmend offensichtlich, dass Wasser auf verschiedenen Ebenen tatsächlich Struktur aufweist. Chemiker und Materialwissenschaftler erkennen nun, dass die von Wasserstoffbrückenbindungen und van der Waals-Kräften gebildete Struktur für viele anomale Eigenschaften des Wassers verantwortlich sind. Jedoch glauben wenige, dass diese Struktur biologischen Systemen Informationen übermitteln kann. Sie geben wohl zu: Ja, Wasser besitzt eine Struktur, aber im Rauschen gibt es kein Signal.
Verlassen wir nun den Mainstream und unternehmen eine Reise, die uns von wissenschaftlicher Anerkennung wegführt. Unser erster Haltepunkt ist die empirische Wissenschaft der Homöopathie, die über zwei Jahrhunderte hinweg bemerkenswert verfeinert worden ist – trotz der Abwesenheit irgendwelcher zwingender reduktionistischer, theoretischer Untermauerung. Anders ausgedrückt weiß niemand genau, wie sie funktioniert. Es ist jedoch klar, dass sie irgendwie Wasser benutzt, um die in den natürlichen Substanzen enthaltenen Informationen an den Körper zu übermitteln. Zwei verschiedene homöopathische Proben hoher Potenz mögen chemisch reines Wasser sein, aber sie sind in ihrer Wirkung weit davon entfernt, identisch zu sein - eine Behauptung, die von Kritikern erheblichen Spott geerntet hat.
Homöopathie pflegt eine Heilphilosophie, die sich, möglicherweise weil sie sich auf Wasser stützt, stark von der Eroberung der Natur unterscheidet, welche die auf Feuer basierende Allopathie kennzeichnet. Schulmedizin basiert auf Kontrolle: Mikroben töten, Hormonspiegel festsetzen, Organe und Tumore herausschneiden. Wo Schulmedizin die Natur beherrscht, betrachtet Homöopathie die Natur als den Lehrer des Körpers. Der Homöopath sucht die natürliche Substanz heraus, die den Körper ein gesünderes Daseinsmuster lehren kann. Indem er der Natur auf die Finger schaut statt sie zu versuchen, sie zu schlagen oder zu überwinden, geht der Homöopath die Heilung im Geiste des Wasser statt dem des Feuers an.
Ein bisschen weiter vom Mainstream entfernt ist die Bach-Blütentherapie, die ich, weil sie hauptsächlich durch intuitive statt empirische Mittel entwickelt wurde, lieber eine Kunst als eine Wissenschaft nenne. Wie bei der Homöopathie dient Wasser als Übermittler von Informationen, die aus Blumen und anderen natürlichen Gegenständen stammen und zuvorderst emotionaler oder spiritueller Heilung dienen. Hier ist wiederum jeder Wassertropfen einzigartig; hier wird wiederum, mehr noch als in der Homöopathie, jeder Wassertropfen als Träger eines einzigartigen Geistes verstanden.
Masura Emoto, ein japanischer Unternehmer, hat diese Ideen bis zu ihrem logischen Endpunkt verfolgt. Emoto photographierte Wassereiskristalle, die er verschiedenen Einflüssen ausgesetzt hat: elektromagnetischen, musikalischen usw. Die Kristalle zeigten frappierende Unterschiede, selbst wenn er nur verschiedene Botschaften auf die Probengläser destillierten Wassers der selben Quelle klebte. Zum Beispiel froren Proben mit Wörtern wie „Teufel“, „du Idiot!“ usw. zu hässlichem, amorphem Eis, während solche mit Wörtern wie „Liebe“, Dankbarkeit“ und „Kosmos“ schöne Kristalle bildeten.28 Trotz ausufernder Suche habe ich keine ernsthafte Widerlegung von Emotos Erkenntnissen finden können. Kritiker weisen normalerweise auf sein Versäumnis von Doppelblindkontrollen und seinen online erworbenen Doktortitel hin, doch offenbar entzieht sich der Kern seiner Arbeit ihrer Kritik. Es stimmt, dass seine Arbeit nicht streng ist, aber das soll sie auch nicht sein. Sie ist schön und bei jenen, für die sie „wahr klingt“, regt sie neue Forschungsrichtungen an.
Im Grunde bestätigt Emotos Arbeit die metaphorische Assoziation von Wasser als universellem Medium, als universellem Lösungsmittel nicht nur für physische Materialien, sondern auch für Gedanken, Gefühle, Energie und Informationen. Wasser enthält ein Abbild seiner Umgebung, und da jeder See, Fluss, Glas oder Tropfen Wasser einen einzigartigen Ort auf der Erde einnimmt, ist jeder einer einzigartigen Kombination von Einflüssen ausgesetzt. Da seine „Umwelt“ im weitesten Sinne den gesamten Planeten und mehr einnimmt, enthält jeder Wassertropfen gleichzeitig das informationelle Abbild der Ganzheit. Emotos Arbeit zeigt, dass jeder unserer Gedanken und Absichten jeden Wassertropfen auf der Erde beeinflusst; nur dass das anvisierte Ziel jener Absicht zusammen mit dem Wasser in unserem Körper am stärksten betroffen ist.
Ein primitiver Jäger und Sammler fände es nicht schwer zu glauben, dass alles Wasser einzigartige Persönlichkeit besitzt, dass Flusswasser, Seewasser, Regenwasser, Quellwasser und Grundwasser auf den Körper und die Gefühle unterschiedliche Wirkungen und wahrscheinlich auch verschiedenen zeremoniellen Nutzen haben. Ich nehme an, dass manche Sprachen nicht einmal das selbe Wort für die diversen Wassersorten verwenden. Gleichermaßen würde ein Jäger und Sammler wohl leicht glauben, dass geliebtes Wasser andere Eigenschaften besitzt als gering geschätztes. Dass wir glauben, alles Wasser sei eine gleichermaßen leblose „Substanz“, die man durch die Entfernung seiner Verunreinigungen einheitlich machen kann, ist ein Spiegel unserer Ideologie der Objektivität und Mechanik. Wir wussten es einmal besser, bevor wir aus der Welt ein Ding gemacht haben, bevor wir die unendliche Wirklichkeit auf eine endliche Zahl generischer Etiketten (wie „Wasser“) reduziert haben. Die zukünftige Wassertechnologie wird dieses Wissen wieder ausgraben, und wir werden Wasser als etwas Heiliges behandeln.
Emotos Arbeit zeigt, dass wir den Folgen unserer Gedanken, Worte und Handlungen nicht entgehen können. Gelangen sie ins Universum, hinterlassen sie dort einen Abdruck und gestalten in der Folge die Wirklichkeit um, in der wir leben. Im Zeitalter des Wassers werden wir dieses Prinzip verstehen. Wir werden verstehen, dass alle Dinge genau wie das Wasser schließlich an ihre Quelle zurückkehren.
Das Zeitalter des Wassers wird den Wasserkreislauf auch wirtschaftlich nachahmen. Feuer ist der Inbegriff von Konsum und hat für Jahrtausende soziales und natürliches Kapital verbrannt. Heute sehen wir die Vorläufer der zyklischen Ökonomie des Wasser-Zeitalters. All die von mir beschriebenen Eigenschaften „Restaurativer Ökonomie“ - Rohstoff-Recycling, abfallfreie Herstellung, volle Kostenübernahme und zinslose Währungssysteme – verdienen gleichermaßen die Bezeichnung „Wasserökonomie“. Wie Schwundwährung, wie Geschenkwirtschaft, widersteht das Wasser Beschränkungen, bewegt sich von hohen Orten an niedrigere und kreist schließlich zurück zu seiner Quelle.
Die vielleicht tiefgreifendste Transformation des Wasserzeitalters wird unsere Spiritualität erfahren – wie wir unsere Beziehung zum Universum gestalten. Als ich weiter oben von Animismus sprach, sagte ich, dass jedes Wassertröpfchen oder jedes andere Objekt „einen einzigartigen Geist besitzt“, aber das ist nicht ganz richtig. Die Vorstellung des Geistes als etwas, das man „besitzt“ und das daher außerhalb der Materie steht, ist eine Metapher der Trennung und des Feuers. Animismus bedeutet, dass tatsächlich jedes Ding ein einzigartiger Geist ist, dass die Materie selbst spirituell ist, heilig und etwas Besonderes. Geist kann man der Materie genausowenig entziehen, wie Struktur aus dem Wasser entfernt werden kann, in dem sie enthalten ist. Das Zeitalter des Wassers ist also ein Zeitalter, in dem wir die Erde und alles darauf als heilig erachten.
Gleichzeitig lehrt uns Wasser, dass der einzigartige Geist jeden Materiequäntchens nicht eigenständig und getrennt vom Rest der Wirklichkeit existiert. Wie alles, einschließlich uns selbst, nimmt Wasser die spirituellen Qualitäten von allem auf, das es umgibt; dank seiner Allgegenwart und Empfänglichkeit ist es auch ein Medium für die Gemeinschaft von allem mit allem. Wir alle sind einzigartig, doch nicht getrennter als zwei Wassertropfen im Ozean. Das Zeitalter der Trennung wird mit dem Heraufziehen des Wasserzeitalters enden.
27 Viele der großen landwirtschaftlichen Zivilisationen der Welt haben schließlich ihr Ökosystem zerstört. Die Entwaldung der griechischen Inseln und die Verwüstung von Mesopotamien und Nordafrika illustrieren die zerstörerische Kapazität selbst niedriger Technologiestufen. Andererseits habe ich gelesen, dass bestimmte Gebiete in China für 5000 Jahre kontinuierliche kultiviert worden sind.
28 Ich habe Emotos Arbeit zuerst in chinesischer Übersetzung seines im Original japanischen Buches gefunden. Einiges davon kann man online sehen: http://www.wellnessgoods.com/messages.asp
"Der Aufstieg der Menschheit" in anderen Sprachen:
Chinesisch .
Englisch .
Finnisch .
Französisch .
Ungarisch .
Rumänisch .
Russisch .
Serbisch .
Spanisch